Olfaktorische und emotionale Grätzl-Erkundungen
Olfaktorische und emotionale Grätzl-Erkundungen
Das Projekt „Wien der Nase nach“ lädt alle mit Wien-Bezug dazu ein, ihren individuellen Stadtalltag als ‚Nasen-Zeug:innen‘ zu erforschen und zu dokumentieren.
Wie nehmen Sie Ihr Grätzl wahr? Wonach riecht es? Wie hat es früher gerochen? Worüber rümpfen sie die Nase? Was stinkt ihnen? Und warum? Mit welchem Geruch fühlen sie sich wohl und woran erinnert sie ein Geruch?
Städtische Geruchswelten sind neben Verkehr, Industrie, Grünflächen, Wohnformen und Jahreszeiten auch von den vor Ort lebenden Menschen und ihren Gewohnheiten geprägt – die zusammen den Eigengeruch eines Bezirks bzw. Grätzls ausmachen.
Gerüche können starke Gefühle auslösen – Sympathien und Wohlbefinden als auch Widerwillen haben oft mit Gerüchen zu tun: manche Leute können wir einfach „nicht riechen“, manche Gegenden stehen „in schlechtem Ruch“. Gerüche gelten außerdem auch als DIE Erinnerungs-Trigger schlechthin.
Unter dem Motto: „Wien der Nase nach“ wird dazu angeregt, mit dem Griff an die eigene Nase subjektiven Eindrücken mehr Aufmerksamkeit zu schenken, diese aber auch kritisch zu hinterfragen.
Wir alle sind Expert:innen für unsere unmittelbare Umgebung. Dieses „Wissen der Vielen“ ist wertvoll, bleibt aber oft ungenutzt. Im Rahmen dieses Projekts möchten wir zum einen vermitteln, wie wir Wissen generieren, aber auch, welchen Erkenntniswert (subjektive) Sinneswahrnehmungen für die sozial- und kulturwissenschaftliche Forschung haben.
Auf Basis dieses lokalen „Wissens der Vielen“ werden über eine digitale Smell-Map (Geruchskarte) individuelle Geruchmomente und Geruchserfahrungen mit Wien gesammelt (per Fragebogen). So wird's gemacht: Unter der Rubrik "Smell-Map" finden Sie eine Anleitung („Smellfies“).
Zusätzlich gibt's jeweils zwei Geruchsworkshops im Juli und September 2023. Die Teilnehmer:innen werden dabei in Trainingseinheiten und Feldstudien als Spürnasen geschult und in die finale Datenauswertung eingebunden.Vor allem Jugendliche und Senior:innen sind gerne gesehen! Die Workshops stehen aber allen Interessierten offen. Hier geht's zu den Smell-Workshops.
"Vom Wissen der Vielen" ist eine Fördermaßnahme der Stadt Wien, mit der sie die Vermittlung von Wissenschaft und Forschung in den Bezirken unterstützt. Solcherart Citizen Science bzw. Public Humanities möchte dazu beitragen, die Öffentlichkeit in die Forschung und Reflexionsprozesse der Geisteswissenschaften einzubeziehen.